Keine Angst, hier besteht keine Ansteckungsgefahr!
Ausser natürlich ihr mögt es wie ich, wenn sich Pikantes und Süsses in einem Gericht vereint. Dann könnte man sich infizieren.
Zur Herkunft des Names existieren laut Bücher und www zwei Theorien. Die eine erzählt von Bauern, die durch die Cholera-Ansteckungsgefahr ihr Haus kaum mehr verlassen konnten und so mit all dem kochten, was noch in ihren Speisekammern und im Garten zu finden war. Was dazu führte, dass man beispielsweise unfreiwillig Früchte mit Lauch kombinierte. Für 1830 eine ungewohnte Kombination, die den Grundstein zu einem noch heute gängigen Traditionsgericht legte.
Möglich wäre auch, dass das Gericht seinen Namen dem Wort Kohle verdankt. Im Walliser Dialekt benutzt man dazu den Begriff „Chola“. Da früher das Gericht in einer Pfanne umgeben von heisser Kohle gebacken wurde, könnte dies mitverantwortlich für die Namensgebung gewesen sein.
Seit damals hat sich die Vielfalt der Nahrungsmittel enorm vergrössert. Die Bauweise der Cholera ist perfekt für ein wandelbares Gericht und setzt in der Wahl der süssen wie auch pikanten Zutaten kaum Grenzen. Ich wünsche viel Spass beim Ausprobieren.
Vorbereitungszeit
60 Minuten
Koch/Back-Zeit
45 Minuten
Rezeptkategorie
traditionell, wandelbar, lecker
Zutaten für 4 Personen, Springform 20 cm Durchmesser
2 runde, glutenfreie Blätterteige von Leisi
4 dünne Bratspecktranchen
200 g Lauch
200 g Gschwellti (Schalenkartoffeln)
100 g Birne
100 g Raclettekäse
Salz
Pfeffer aus der Mühle
1 Eigelb zum Bestreichen
Zubereitung
- Springform mit Backpapier auslegen und die Seitenränder mit Butter einfetten
- Speck in Streifen schneiden
- Lauch rüsten und in Ringe schneiden
- Den Speck anbraten, Lauch dazugeben, würzen und mitdämpfen. Anschliessend auskühlen lassen.
- Geschwellti schälen und in Scheiben schneiden
- Birnen waschen, entkernen und ebenfalls in Scheiben schneiden
- Raclettekäse in dünne Scheiben schneiden oder an der Röstiraffel reiben.
- Mit einem Blätterteig den Boden und Rand der vorbereiteten Form auslegen.
- Die Zutaten lagenweise auf den Teig schichten: Gschellti, Speck-Lauch-Gemisch, Käse und Birnen.
- Den Backofen auf 180 Grad vorheizen.
- Den zweiten Blätterteig über die letzte Schicht legen und am Rand gut verschliessen.
- Mit Eigelb bestreichen.
- In der Mitte des Ofens während 45 Minuten backen.
- Die fertige Cholera aus dem Backofen holen und vor dem Aufschneiden 10 Minuten ruhen lassen.
Tipp
Beim 2. Blätterteig bleibt Teig übrig. Daraus kann man Schinkengipfeli herstellen oder man schneidet ihn in dünne Streifen, bestreicht sie mit etwas Kaffeesahne und bestreut sie mit gemahlenen Haselnüssen. Bei 180 Grad während 8 Minuten backen und schon hat man ein leckeres z’Vieri.
Diäthinweis: glutenfrei
Das Alpenwelt Magazin widmed sich aktuell dem Thema *Alpen schmecken – Hüttengaudi für den Gaumen* . Es freut mich sehr, im herzhaften Teil dieser Serie, meine glutenfreie Cholera vorstellen zu dürfen.